Craniosacrale Therapie (vom lateinischen "cranium" - Schädel und "Sacrum" - Kreuzbein) ist die von dem amerikanischen Osteopathen W. G. Sutherland im frühen zwanzigsten Jahrhundert entdeckte Richtung. Sie beruht auf der Annahme, dass im menschlichen Körper alles in der Bewegung ist, auch der Schädel. Und obwohl die Nähte zwischen den Schädelknochen noch in unserer Kindheit verknöchern, befinden sich zwischen diesen Nähten dehnbare Fasern, die es dem Schädel ermöglichen, sich auszudehnen und, mit anderen Worten, in seinem besonderen Rhythmus zu "atmen" (von 6 bis 12 Zyklen pro Minute).

Unsere Wirbelsäule, Schädelknochen, Kreuzbein, Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, Rückenmark- und Hirnhaut sind Teile des Craniosacralen Systems des Körpers und stehen in ständiger und enger Wechselwirkung. Dies ist visuell nicht wahrnehmbar, aber in diesem System treten ständig rhythmische Schwankungen auf, die sich insbesondere bei den Kontraktionen der Schädelknochen und des Kreuzbeins bemerkbar machen. Wenn etwas in diesem einheitlichen System nicht in Ordnung ist, wirkt sich dies auf den gesamten Körper negativ aus. So kann ein Trauma des Steißbeins merkwürdigerweise Migräne verursachen und eine Kopfverletzung kann zu Bandscheibenhernien und Skoliose führen. Wenn die Position des Kreuzbeins nicht normal ist, kann der Duraschlauch bis zum Kopf verdreht sein, was zu Ermüdung und Kopfschmerzen führt.

Bei der Craniosacralen Therapie geht es um Führungstechniken. Die wichtigste davon ist Unfolding, die Entfaltungstechnik (aus dem Englischen "unfold" - "entfalten"). Der Arzt findet überladene Gewebe und "dehnt" sie in eine freie Richtung aus. Es wird nach folgendem Schema gehandelt: Entspannung - Wiederherstellung - Normalisierung.

Hier gibt es keine groben Einrenkungen, "Klickgeräusche" an den Wirbeln, geschweige denn Schmerzen. Von außen scheint es, dass der Heilungsprozess auf ein einfaches Handauflegen auf den Kopf oder andere Körperteile zurückzuführen ist. In der Tat arbeitet der Arzt konzentriert, führt im Gewebe sehr sanfte und feine, kaum sichtbare Bewegungen aus, von denen sich eine starke Welle im ganzen Körper ausbreitet.

Eine Therapiesitzung dauert zwischen 30 Minuten und einer Stunde. Im Ergebnis gewinnt der Patient das Leichtigkeitsgefühl im ganzen Körper und die Munterkeit, fühlt sich "wie neugeboren". Dies ist das erste Anzeichen der angefangenen Genesung. Natürlich ist es unmöglich, Krankheiten in einer Sitzung zu beseitigen. Sie werden allmählich immer mehr Änderungen und Verbesserungen bemerken.

Die Craniosacrale Therapie wird nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Vorbeugung von neurologischen Erkrankungen eingesetzt.